Die KjG der Pfarrei St. Martin führte vom 12.-15. August auf dem Jugendzeltplatz Mamming ihr Zeltlager durch. Die sonnigen Tage wurden für gemeinsame Aktivitäten, gemeinsames Kochen und den Austausch am Lagerfeuer genutzt, und um auf diese Weise die Gemeinschaft zu zelebrieren und intensivieren.
Am frühen Nachmittag am Samstag, den 12. August, brach die KjG zu ihrem diesjährigen Zeltlager auf, nachdem man das benötigte Material an der Pfarrkirche eingeladen und auf dem Weg zum Zeltplatz eingekauft hatte. Auf dem Zeltplatz angekommen, hieß es alles abzuladen und mit dem Aufbau der Zelte usw. zu starten. Der langjährigen Zeltlagererfahrung der allermeisten Teilnehmer*innen ist es zu verdanken, dass diese Arbeiten zügig von der Hand gingen und noch vor dem Abendessen alle Zelte und der Fahnenmast standen. Letzterer sollte seine Standfestigkeit im weiteren Verlauf des Zeltlagers noch unter Beweis stellen müssen. Nach dem Abendessen, bei dem das Mörderspiel eingeteilt wurde, versammelte man sich dann zum ersten Mal um das Lagerfeuer, das so sowohl wörtlich als auch symbolisch als Mittelpunkt der Gemeinschaft betrachtet werden kann. Bei selbstintonierten oder selbst vom Radiosender Schlagerparadies gewünschten Klassikern verbrachte man ein paar Stunden gemütlich am Feuer, in der Ruhe vor dem Sturm, ehe dann ab Mitternacht mit Angriffen auf die Zeltlagerfahne gerechnet werden musste. Und früher als gedacht, wurde es dann auch schon ernst. Die KjG aus dem Regensburger Stadtteil Reinhausen hatte sich mit zahlreichen Mitgliedern auf den Weg gemacht und es auf die Fahne abgesehen. Allerdings konnte jeder Versuch abgewehrt werden, auch dank eines bombenfest stehenden Fahnenmastes, und das obwohl irgendwann mehr Überfäller*innen auf dem Zeltplatz standen, als unser Zeltlager Teilnehmer*innen hatte. Nachdem bis zum Ende der Überfallzeit die Fahne nicht abhandengekommen war, konnten alle ruhigen Gewissens die wohlverdiente, wenn auch kurze Nachtruhe antreten.
Am Sonntag stand nach dem Frühstück gemeinsames Töpfern auf dem Programm. Mit mehr oder weniger Kreativität entstanden hierbei die unterschiedlichsten Formen, von Vasen über Untersetzer bis hin zu Auffangbehälter für Verbrennungsendprodukte. Nach dem Trocknen des speziellen, lufttrocknenden Tons konnte dieser bemalt und lackiert werden, um den Ton wasserundurchlässig zu machen. Nach dem Mittagessen folgte eine Andacht, die vom geistlichen Leiter der KjG, Diakon Sebastian Nüßl, sowie den Himmelreichbläsern gestaltet wurde. Im Mittelpunkt der Andacht stand der Gedanke, der von Frère Roger Schutz stammt, einem Mitbegründer von Taizé, dass die Kirche ein Provisorium und die gemeinsame Suche nach dem richtigen Weg das zentrale Element ist. Ein sehr passender Gedanke, denn das gemeinsame Unterwegssein und die Suche nach dem richtigen Weg ist derzeit für die Kirche im Allgemeinen und die KjG (nicht nur im Zeltlager) besonders aktuell. Nach dem Gottesdienst folgte das Wasserpong-Turnier, bei dem die Teilnehmer*innen in Zweierteams gegeneinander antraten. Die Wartezeit zwischen den eigenen Einsätzen wurde durch entsprechende Hintergrundmusik und Gespräche im Schatten verbracht, was bei über 30°C schon anstrengend genug war. Nach dem Abendessen und Sonnenuntergang konnte dann bei deutlich angenehmeren Temperaturen der Referateabend am Lagerfeuer starten. Alle hatten dazu launige Vorträge vorbereitet. So erfuhr man mehr über das dunkle Geheimnis von Bowling oder den verzögerten Geschmack des Erlen-Täubling. Mitternacht war danach nicht mehr fern und die Nachtwache begann. Während dieser Nacht blieb allerdings alles ruhig.
Der nächste Tag begann nach dem Frühstück mit Yoga. Die Kobra oder der herabschauende Hund wirkte dem zunehmenden Schlafmangel entgegen und beschleunigte das Wachwerden. Allerdings zeichnete sich am Vormittag bereits ab, dass es wieder ein sehr heißer Tag werden würde, weshalb nach dem Mittagessen zunächst nach mediterranem Vorbild eine Siesta folgte. Am späten Nachmittag wurde schließlich Wikingerschach gespielt. Nach dem Abendessen fand man sich wieder am Lagerfeuer ein und es wurde - ganz traditionell mit Liederbüchern ausgestattet und durch eine Gitarre begleitet - gesungen, ehe dann ab Mitternacht wieder die Nachtwache anstand. Diese schien zunächst völlig ereignislos zu verlaufen. Doch dann begann der Überfall durch eine Gruppe aus aktiven und ehemaligen Ministranten, die allerdings genauso wie die Reinhausner*innen am Samstag erfolgreich abgewehrt wurden.
Mit dem Morgengrauen und dem Anbruch des neuen Tages näherte sich auch das Ende des Zeltlagers. Vor dem Abbauen wurde für wenige Stunden nochmals das Zelt aufgesucht und gefrühstückt. Damit stand nur noch Putzen, Auf- und Einräumen am Zeltplatz sowie das Ausräumen in Deggendorf auf dem Programm, wodurch das KjG-Zeltlager 2023 Geschichte ist. Rückblickend kann konstatiert werden, dass die Tage im Zeltlager bei schönstem Sommerwetter durchaus als paradiesisch bezeichnet werden können, wie die Überschrift bereits implizierte. Jede Ähnlichkeit der Überschrift mit Slogans anderer gleichzeitig stattfindender Zeltveranstaltungen in Niederbayern sind rein zufällig.
Abschließend sei allen, die zum Gelingen des Zeltlagers bei der Organisation und Planung im Voraus und der Durchführung vor Ort beigetragen haben, gedankt! Ein spezieller Dank gilt der Pfarrei St. Martin für die finanzielle und materielle Unterstützung!