Über 30 Gläubige, Gesunde und Kranke, folgten der Einladung von Pfarrer Franz Reitinger und des Liturgie-Ausschusses der Stadtpfarrei St. Martin und feierten vor dem Altarraum einen Krankengottesdienst der besonderen Art. Das Thema war dem alttestamentlichen Buch Genesis entnommen und lautete: „Ich lasse dich nicht, bis du mich gesegnet hast." Mit großem Engagement hatten sich im Vorfeld Margarita Hondele, Bea Sagmeister und Dr. Harald Sturm mit Stadtpfarrer Reitinger überlegt, wie sie diesen Gottesdienst ansprechend gestalten können. Und der Erfolg gab ihnenb recht, denn am Schluss war es für alle Beteiligten ein Erlebnis, von dem sie noch lange zehren können.
Kirchenmusiker Konrad Jocher begleitete an der kleinen Orgel die mit viel Bedacht gewählten Lieder wie „Suchen und Fragen“, „Meine engen Grenzen“ oder „Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht“ und beeindruckte mit seinem Solo-Gesang von „Vergiss es nie, dass du lebst war keine eigene Idee“.
Beim Betrachten zweier unterschiedlicher Bilddarstellungen zur biblischen Geschichte von „Jakobs Kampf am Jabbok“ war Zeit zum darüber nachdenken, was man selbst dabei empfindet, wieso Gott Leid zulässt und ob der eigene Lebensweg wohl Schicksal oder göttliche Fügung ist.
Pfarrer Franz Reitinger stellte heraus, dass es falsch sei, "Gott aus allen Erfahrungen meines Lebens herauszuhalten, alles selber regeln zu wollen, als ob es Gott nicht gäbe.“
Reitinger ermunterte und meinte: „In Jesus Christus hat Gott uns sein wahres Gesicht gezeigt. Sein ganz und gar liebendes, sein mitleidendes, sein mitweinendes, sein heilendes und Freude schenkendes Gesicht." Und diesem Gott könne man gut und gerne trauen.
Schließlich war auch das Mittun der Gottesdienstbesucher gefragt. Mit farbigen Pastellkreiden gestalteten sie einen selbst ausgewählten Psalm - ganz ihrer eigenen Stimmung entsprechend. Ganz ergriffen waren die Mitfeiernden von eienm Ritus, der dazu angetan war, Ängste vor einer Krankensalbung abzubauen: Die Mitglieder des Vorbereitungsteams salbten jedem Gläubigen einzeln die Hände mit einem wohlriechendem Zedernholzöl.
Mit einem gemeinsam gebeteten Vaterunser und dem Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“ endete dieser tiefrgründige, aufbauende und wohltuende Krankengottesdienst.