Nachdem die Ministranten von St. Martin bereits letztes Jahr ein Erzbistum – Köln – besuchten, wollte man sich dieses Jahr nicht „verschlechtern“. Und so ging es am Ostermontag mit dem Zug, pünktlich um kurz vor 8.00 Uhr, Richtung Erzbistum Wien.
Neben der Reise in einem Metropoliten und der Nutzung des Zuges blieb noch etwas gleich. So wie man sich letztes Jahr mit Neuhausen/ Aschenau zusammentat, nahm man dieses Jahr die Gemeinschaft Michaelsbuch, Stephansposching und Loh mit. So kam die Gruppe auf ein Gesamt-Stärke von 46 Personen. Begleitet wurde die Gruppe von Verena Grillmayer, P. Gregor Schuller und P. Athanasius Berggold.
Als die Gruppe in Wien ankam, wurde zunächst das Jugendhostel bezogen. Den übrigen Nachmittag nutzte man, um sich einen ersten Überblick über die Stadt zu schaffen und sich etwas Kleines zum Essen zu besorgen. Um 18.00 Uhr machte sich die Ministrantengruppe dann auf, die Messe zum Ostermontag in der Kathedrale zu feiern. Nach der geistlichen Sättigung folgte dann gleich die leibliche Sättigung. So kam bei Schnitzel in allen Ausführungen, Penne oder anderen Leckereien jeder auf seine Kosten.
Gezeichnet durch die Anreise und die Reize, die eine der schönsten Städte Europas lieferte, wurde dann gemächlich der Zapfenstreich eingeleitet.
Der nächste Tag startete, gestärkt durch ein ergiebiges Frühstück, mit einer Stadtführung. Hochinteressant und kurzweilige führten zwei „Wiener Originale“, gezeichnet eben vom Wiener Schmäh, durch die Stadt. Besonders das riesige Arsenal der Hofburg wurde ausgiebig unter die Lupe genommen. Nach einer Pause, in der Kirchen und Kaffeehäuser besichtig wurden, wurde der Tag durch die Kapuzinergruft infomationstechnisch abgerundet. Ganz ohne Anklopfen und dem Bekenntnis, man sei ja nur ein armer Sünder (wohingegen die Habsburger Monarchen alle samt dies beteuern mussten), durfte die Gruppe die Gräber von „Franz und Sisi“ oder Maria Theresia oder aber Zita betrachten. Geschafft von der prächtigen Grabstätte, nahm man zum Abendessen noch an einer Wiener Tradition teil: Stundenlanges Genießen in einem Heurigen. Auch hier war eine reiche Auswahl an verschiedensten Wiener Spezialitäten gegeben – und für die älteren Teilnehmer womöglich auch ein Gläschen Wein.
Doch hier traf man auch einen alten Bekannten – zumindest für einen großen Teil der Ministrantenschar. Daniel Stark, der sich gerade in der Endphase seiner Promotion in Wien befindet, begleitete die Gruppe sowohl in den Heurigen als auch am Abreisetag.
Den Schlaf noch etwas in den Augen ging es dann am nächsten Tag zu dem wohl bekanntesten Wiener Schloss. Um mehr über das Leben der Monarchen zu erfahren, erkundeten die Minis auf der „Imperal Tour“ mithilfe eines Tonbandführers, wie der Österreicher den Anglizismus „Audioguide“ umgeht, das Schloss Schönbrunn. Zuvor aber spazierten alle noch ein wenig durch die ach so herrliche Parkanlage, von der Schönbrunn umgeben ist. So fühlte sich jeder einmal kaiserlich. Von einem Wahrzeichen ging es dann in der Mittagphase zum nächsten. Der Prater, einem Freizeitpark inmitten des sogenannten Inneren Wiens, regte zum Vergnügen an. Ob Kaiserschmarrn-Essen, Kettenkarussell-Fahren oder einfach etwas flanieren – man spürte die Wiener-Entspanntheit.
Nachdem am Vormittag also die Wiener Architektur begutachtet wurde, nutzte man den Nachmittag, um das Kulturprogramm zu intensivieren. Mit der Wiener Staatsoper, diversen Theaterhäusern, den weltberühmten Wienern Philharmonikern und nicht zuletzt durch die Epoche der Wiener Klassik, ist die Hauptstadt Österreichs bekannt für die Musik. Um einen hervorragenden Überblick zu bekommen, wurde daher das Haus der Musik besucht. Über vier Stockwerke konnten die Minis sowohl die Geschichte der Wiener Philharmoniker kennenlernen als auch über diverse Ton-Stationen viel über das eigene Hörverhalten erfahren. Dabei bildeten zwei Stationen einen besonderen Höhepunkt. In einem weitverkleinerten Konzertsaal konnte man dem komplette Neujahreskonzert der Philharmonie lauschen, wohingegen man im letzten Stockwerk unter Hilfe von künstlicher Intelligenz ein eigenes Orchester als Dirigent leiten konnte.
Den bereits letzten Abend verbrachte man dann gemeinsam zunächst in einer Lokalität unweit der Jugendherberge, um sich noch einmal den Magen „vollzuhauen“. Weiter ging es dann bei gemütlichem Beisammensein im Gemeinschaftsraum der Unterkunft.
Und dann war der letzte Tag auch schon da. Zunächst wurden die Koffer im erzbischöflichen Kirchengericht untergebracht, um dann den Steffel zu erkunden. Unter ausgezeichneter Führung durch einen Studenten wurde der Altarraum, Taufkapelle, Sakristei, Katakomben und der Dachstuhl (mit Turm) des Stephansdoms besichtigt. Neben harten Fakten, wie einem Fehler im Altarbild, rundete der Domführer die Besichtigung mit seinem Wiener Schmäh und lustigen Zusatzinformationen zu einem sehr kurzweiligen Besuch ab.
Der restliche Mittag und Nachmittag wurde genutzt, um kleiner Besorgungen im zum Beispiel Manner Shop zu machen oder einfach noch etwas Wiener Luft zu schnuppern.
Mit der U-Bahn reiste die 46-köpfige Truppe dann in Richtung Hauptbahnhof, um pünktlich um kurz nach 17.00 Uhr der Heimat wieder entgegenzufahren.
Daheim machte sich dann die Müdigkeit breit. Aber besonders die zufriedene Stimmung in der Gruppe regt dazu an, einigen Personen besonders „Danke“ zu sagen:
Zuerst unserer Gemeindereferentin Verena Gillmayer, die die Hauptlast der Organisation trug. Daneben den weitern Begleitpersonen P. Gregor und P. Athanasius. Zuletzt unserem „Altkaplan“ Daniel Stark für die Unterstützung in der Planung.
(Philipp Schüßler)