Seniorenausflug am 25.02.16

Senioren von St. Martin zwischen moderner Technik und Beschaulichkeit

 

Ein regelrechtes Kontrastprogramm hatten sich die Senioren der Pfarrei St. Martin zum Einstieg in ihre Ausflugsreihe dieses Jahres gewählt. Das erste Ziel in Osterhofen war schnell erreicht: die Wolf System GmbH. Bei einem ausgiebigen Rundgang durch die Fertigungs- und Produktionshallen lernten die Deggendorfer die ganze Palette der renommierten Firma kennen. Der Nachmittag war das glatte Gegenteil. Beschaulichkeit und Staunen über ein Kleinod der recht seltenen Jahreskrippen, mit mehreren Schaubildern über das Leben Jesu.

Eine vor fünfzig Jahren gegründete Firma für landwirtschaftliche Behälter und Silos waren der Grundstein für die heutige Wolfgruppe erzählte Geschäftsführer Alois Konrad zu Beginn seiner Führung im Bauherrenstudio. Mittlerweile sind zu den beiden Hauptsitzen in Osterhofen und im österreichischen Scharnstein 25 Niederlassungen in zwanzig Ländern gekommen. So ist aus dem Kleinstbetrieb von einst ein international erfolgreiches Unternehmen geworden, das mehr als 3000 Mitarbeiter in den Bereichen Agrarbau, Gewerbe-, Industrie-, Stahlbau, sowie Behälter- und Hausbau beschäftigt.
Nicht nur diese Zahlen, sondern auch der heutige Standort Osterhofen beeindruckte die Senioren. Auf einer Gesamtfläche von zwanzig Hektar verarbeiten etwa 1250 Mitarbeiter pro Jahr rund 30.000 Tonnen Stahl, dazu große Mengen an Holz, Isoliermaterial und Putz insbesondere bei der Herstellung der bekannten und individuell geplanten Fertighäuser. Spannend zu sehen waren natürlich die hochtechnisierten präzisen Produktionsabläufe mit modernsten Maschinen. Mit der Aussage, dass außerdem zu einem, den Kunden zufrieden stellenden Ergebnis nur eine ausgeklügelte, detailgenaueste Planung, eine eingespielte Logistik und Mitarbeiter, die hochqualifiziert und motiviert sind, gehören, konnte Alois Konrad seine Besucher zum Staunen bringen. Denn die hatten einen besonders interessanten Vormittag erlebt.

Dass auch kleine, fast unscheinbare Dinge Bewunderung hervorrufen können, erlebten die Martins-Senioren in der wenig bekannten Jahreskrippe des Josef Reger in Gangkofen. In neun Bildern werden Geschehnisse aus dem Leben Jesu dargestellt. Beginnend von der Verkündigung Mariens, der Herbergssuche, der eigentlichen Krippe mit den Hirten und den Weißen aus dem Morgenland und der Flucht nach Ägypten, spannt sich der Bogen über die Jugendzeit Jesu in Nazareth und seiner Lehrtätigkeit am See Gennesaret bis zu Kreuzigung und Auferstehung. Mit unendlich viel Einfühlungsvermögen und Detailgenauigkeit hat Josef Reger bis ins Kleinste seine Häuser und Landschaften, seine Personen- und Tierfiguren gestaltet. Die Personen sind überwiegend aus einem Grundgerüst aus Draht mit geschnitzten Köpfen, Armen und Beinen hergestellt und dann entsprechend bekleidet – wie die berühmte Barockkrippe im Deggendorfer Stadtmuseum. Die Tierfiguren hat der Autodidakt überwiegend selbst aus Holz geschnitzt. Tief beeindruckt traten die Deggendorfer ihre Heimreise an.

Der nächste Ausflug findet am Donnerstag, 28. April statt. Ziel ist das Graphitbergwerk Kropfmühl und die Pfarrkirche Grainet. Dort zeigt Pfarrer Dr. Michael Gnan seine Klangtauben.

Herbert Schüßler

 

2016-02-25_WolfSystem Osterhofen (8) Holz-_Hausfertigung: Geschäftsführer Alois Konrad erläutert die Dämmung einer in Holztafelbauweise hergestellten Seitenwand eines Stockwerks im Fertighaus. – Foto: Herbert Schüßler