Der Ausflug der Senioren von St. Martin stand diesmal unter dem besonderen Motto Wohlbefinden. Zum einen ging es ums körperliche Wohlbefinden durch Anwendung von Essig zur Verfeinerung von Speisen und in Trinkform für Wohlgeschmack und gutes körperliches Befinden. Zum Anderen sollte das seelische Wohlbefinden mit der Freude an Blumen gestärkt werden. Dazu reisten sie nach Pilsting und Stephansposching.
Firmenchef Peter Kriegl und sein älterer Bruder Xaver stellten zunächst die Geschichte und die Entwicklung der Firma vor. Seit 1950 werden bei Kriegl Gärungsessige, derzeit über 60 Sorten Essigspezialitäten hergestellt. Angeführt von der zwischenzeitlich legendären SalatFee®, über Bio-Essige sowie Fruchtweinbalsamicos, Crema Apfelbalsamico und Trinkessige als Aperitif und Digestif.
Beim Betriebsrundgang erfuhren die Besucher mehr über die Herstellung und die Produktionsverfahren. Der 1950 in Betrieb genommenen „Essigbildner“ mit Buchenholzrollspänen im Umpumpverfahren ist noch immer Grundlage der Essigherstellung. Neben den zu verarbeitenden Rohstoffen von Apfelmost, Rotwein, Alkohol lagert in den ca. 100 Tanks mit insgesamt 1,3Millionen Liter Fassraum dann die entsprechenden Sorten Essigspezialitäten.
Die Abfüllung für Flaschen und Kanister erfolgt im Hause Kriegl manuell von Hand. Sie werden über einen Vacuumfüller mit Zählwerk befüllt, verschlossen und etikettiert. Kriegl beliefert im ostbayerischen Raum ca. 400 Verkaufsstellen. Der Fachgroßhandel für Gastronomie wird auch frei Haus beliefert. Der 24-Tonnen-Tankzug deckt den Bedarf der Konserven-Feinkostbetriebe direkt.
Ein Drittel des Umsatzes geht in den Export, ca. 40% entfallen auf Bio-zertifizierten Essig.
Ein Imbiss mit Wurst- und Nudelsalat, angemacht mit Kriegl-SalatFee®, mit Fruchtbalsamicos verfeinerte Säfte und Erfrischungsgetränke auf Fruchtessigbasis, deren Zutaten beliebig variiert werden können, riefen bei den Senioren Begeisterung hervor.
In ein ganz anderes Metier tauchten die Senioren in der Landgärtnerei Meier in Stephansposching ein. Vater Heinrich und Tochter Claudia Meier stellten ihren neuen, erst vor wenigen Monaten eröffneten Betrieb vor, der aus einer alteingesessenen Schachinger Gärtnerei hervorging.
Rund 3500 Quadratmeter Gewächshäuser, etwa 1000 Quadratmeter Arbeits- und Lagerflächen und rund 2500 Quadratmeter Verkaufsfläche wurden errichtet. Der Betrieb bietet ein umfangreiches Sortiment für Haus und Garten an. Schwerpunktmäßig werden selbstproduzierte Blumen und Pflanzen verkauft, die sich durch eine besondere Qualität und ein faires Preisleistungsverhältnis auszeichnen. Das Sortiment ist sehr umfangreich und bietet Zimmerpflanzen, Sommerbeetpflanzen, Stauden, Pflanzgefäße, Obst, Gemüse und Südfrüchte, Übertöpfe und Kräuter. Fachberatung und Service werden groß geschrieben. So gibt es zum Beispiel einen Bodentest mit Düngeberatung, einen Umtopf- und Einpflanzservice und eine Pflanzenschutzberatung.
Feinheiten, wie ein geschlossenes Be- und Entwässerungssystem. Natürlich elektronisch gesteuerte Klimatisierung, Fußbodenheizung in der Gewächshäusern, im Gegensatz zu den früher üblichen Heizungsrohren, verschiebbare Pflanzentische, auf denen mittels Anstauverfahren die Gewächse versorgt werden können und viele spannende Details ließen die Deggendorfer Senioren staunen. Schade nur, dass die Tische bereits zum größeren Teil schon geleert waren – die Hauptpflanzzeit für die Sommerbepflanzung war bereits vorüber. Trotzdem ging anschließend das eine oder andere blühende oder duftende Gewächs mit auf den Heimweg nach Deggendorf.
Foto 1:: Xaver und Inhaber Ludwig Kriegl (v.l.) stellen den Betrieb und ihre Essigprodukte vor. Rechts Mitarbeiter Michael Eiblmeier.
Foto 2: Landgärtnerei Meier: Gärtnereichefin und staatl. geprüfte Gartenbautechnikerin Claudia Meier, (2.v.r.), stellt einem Teil der St. Martin Senioren ihre Gewächshäuser vor.
Text und Fotos: Herbert Schüßler