Der legendäre Pfarrer Kneipp, seine Konzepte der einfachen Gesundung durch Wasseranwendungen, der daraus entstandene schöne und attraktive Kurort mit Park und Rosengarten war das Ziel der Senioren der Deggendorfer Stadtpfarrei St. Martin. Und sie erlebten einen genussreichen, sonnigen und heiteren Tag.
„Ach, tut das gut!“ meinte eine Fahrtteilnehmerin, als sie im Bad Wörishofener Kurpark dem Wasserbecken entstieg, in dem der „Storchengang“ als Therapieform gefragt ist. „Und der Kreislauf kommt dabei so richtig in Schwung“, setzte sie mit strahlendem Lächeln hinzu. Richtig zufrieden und gut gelaunt genossen die fünfzig Deggendorfer den Tag in dem Ort, der durch den einfachen Dorfpfarrer Sebastian Kneipp weltberühmt wurde. Paula und Richard Stallinger hatten Ende letzten Jahres die Aufgabe zurückgegeben, die Tagesausflüge für die Pfarreisenioren zu organisieren. Mit diesem Ausflug standen sie zum letzten Male als Reiseleiter im Fokus. Und es war ein gelungener Tag.
Dass sich seine Therapie der Anwendung von klarem Wasser in Form von Aufgüssen und Eintauchen mittlerweile weit verbreitet hat und Standart bei der Heilung von vielen Krankheiten wurde, ist aus der damaligen Zeit, als Sebastian Kneipp lebte, als nicht so selbstverständlich anzusehen. Er, der als junger todkranker Theologiestudent in der Münchner Hofbibliothek auf ein Büchlein stieß, das sich mit der „Krafft und Würckung des frischen Wassers in die Leiber der Menschen insbesondere der Kranken“ beschäftigte, hatte sich selbst auf recht radikale Weise kuriert. Es war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein harter Kampf bis sich seine Art der Anwendung einfacher Heilmittel und der daraus entstehenden Heilerfolge, gegen den Widerstand der etablierten Mediziner der damaligen Zeit in bescheidenem Maße durchsetzen konnte. Sein Leben und sein Engagement von 1855 bis zu seinem Tod 1897 in dem damaligen Dorf Wörishofen war jedoch nachhaltig: es ist daraus ein weltbekannter Kurort geworden, der nach wie vor die damals aufgestellten Theorien mit Erfolg vertritt.
So war es auch kein Wunder, dass die niederbayerischen Besucher nach einem Stadtrundgang und einem ausgezeichneten Mittagessen den Duft im Rosengarten genießen, die Gesundheit fördernde Wasserbecken für Arme und Beine benutzen konnten und letztendlich nach einer ausgiebigen Kaffeepause entspannt und glücklich die Heimreise antraten.
Bei der nächsten Fahrt am 24. Juli wartet in Schärding nach einer Stadtbesichtigung eine Innschifffahrt mit Mittagessen zwischen Schärding und Passau auf die Gruppe. Am Nachmittag steht die Wallfahrtskirche Mariahilf in Passau und ein Cafe mit Blick auf Passau auf dem Programm.
Herbert Schüßler