Ein feierlicher Festgottesdienst und das anschließend beginnende Pfarrfest bildeten den würdigen Rahmen für die Feier der Wiederkehr eines besonderen Tages im Leben jeden katholischen Priesters: dem Tag der Priesterweihe. Am 26. Juni 1993 wurde der 1966 in Waldmünchen geborene Stadtpfarrer von St. Martin, im hohen Dom zu Regensburg von Bischof Manfred Müller zum Priester geweiht. Und diese 25 Jahre Seelsorge hat die Pfarrei ausgiebig gefeiert.
Eine große Ministrantenschar, Diakon Sebastian Nüßl und Gemeindeassistentin Verena Grillmeyer geleiteten Pfarrer Franz Reitinger in seine festlich geschmückte Pfarrkirche. Mit den Konzelebranten Prof. Dr. Jakob Speigl und Bischöflich Geistlicher Rat Michael Reitinger, die beiden Onkel des Jubilars, seinem Vorgänger Monsignore Bischöflich Geistlicher Rat Wolfgang Riedl und Kaplan Daniel Stark, feiere er einen Festgottesdienst, den Pfarrer Reitinger schmunzelnd mit dem bei einer Silberhochzeit verglich: man sei sich bewusst, schon einiges erlebt zu haben und hoffe darauf, dass ein langer Weg noch vor einem liegt. Außerdem feierten gleichzeitig BGR Reitinger den 55. und Kaplan Stark den fünften Jahrestag ihrer Priesterweihe gleich mit.
In seiner Predigt ging der Jubilar auf die zurzeit im Alterraum präsentierten Kunstwerke „Licht und Schatten“ von Michaela Geissler und „Herz“ von Wilfried Anthofer ein. Symbolhaft stehen sie für das Leben des Menschen, aber besonders auch für das eines Priesters: sein heilsames Wirken und seine Verkündigung der Reich-Gottes-Botschaft in allen Höhen und Untiefen des Lebens als Sämann des Wortes. Über einen augenzwinkernden Bezug seines Vornamens mit dem des derzeitigen Papstes – und seinem Bekenntnis dessen Fan zu sein - führte er hin zu seinem Primizspruch. Auf die Frage der Jünger Johannes des Täufers: „Rabbi, wo wohnst Du?“, antwortete Jesus: „Kommt und seht!“ Diese beiden Sätze, diese Einladung hatte er vor 25 Jahren gewählt, ohne zu ahnen, dass es zu einer Konstante in seinem priesterlichen Leben werden würde. „Denn es lohnt sich, für den zu arbeiten und zu leben, dessen Bei-uns-bleiben ein Vorgeschmack ist, auf sein ewiges Mit-uns-sein“, schloss der Pfarrer.
Dass er besonders junge Menschen ansprechen will, bewies der Geistliche mit der Wahl der Gesänge. „Du Gott“ heißt die ins Ohr gehende, rhythmische Messe von Wolfgang Biel, die zusammen mit der Gemeinde von Jugend- und Kirchenchor unter Leitung von Konrad Jocher gesungen, am E-Piano von Herbert Hutterer und am Schlagzeug von Benni Brunner begleitet und am Schluss mit Beifall bedacht wurde.
Und weil zum geistigen und geistlichen Leben auch das Miteinander gehört, eröffnete Pfarrer Reitinger im Anschluss das Pfarrfest. Auf der prall gefüllten Terrasse des Pfarrzentrums warteten auf die Gläubigen von vielen freiwilligen Helfern vorbereitete kulinarische Genüsse von Grill, Fass und Küche. Wenn schon Feiertag, dann sollte man etwas davon spüren, meinte der Pfarrer und spendierte Jedem ein Getränk. Die Niederalteicher Klarinettenmusi spielte in ihrer bekannt exzellenten Art auf und unterhielt die Besucher mit echter Volksmusik.
Dr. Harald Sturm, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates überbrachte dem jubilierenden Pfarrer im Namen der Pfarrangehörigen die Glückwünsche der Pfarrei. Dabei ging er auf den Lebens- und Wirkungsweg von Franz Reitinger ein. Nach der Priesterweihe war er bis 1996 als Kaplan schon einmal in Deggendorf und zwar in der Pfarrei Mariä Himmelfahrt. Danach wirkte er vier Jahre als Diözesanlandvolkpfarrer und Diözesanseelsorger der Katholischen Landjugend, zudem als Pfarrvikar für Kürn. 2002 wurde Reitinger Pfarrer von Pettendorf, 2013 kam die Nachbarpfarrei Pielenhofen dazu. Und seit 1. September 2017 trägt er die Verantwortung für St. Martin, die größte Pfarrei des Bistums Regensburg.
Pfarrer Franz Reitinger ist nicht nur Priester, sondern auch Schriftsteller. Er hat zusammen mit Pfarrer Thomas Köppl das Büchlein „Das Leben verdichten gegen den Tod“ herausgebracht. Darin geht es um Gebete, Gedichte und Geschichten, hervorgegangen aus dem seelsorgerlichen Umgang mit Kranken, Sterbenden und trauernden Angehörigen und unter dem Vorzeichen der gläubigen Hoffnung auf ein „über den Tod hinaus“. Deswegen bekam er auch „als Inspiration für das geschriebene Wort“ einen Gutschein für den Besuch mit allem Drum und Dran der Frankfurter Buchmesse im Oktober überreicht.
PNP / Herbert Schüßler